Von der Flüchtlings- zur modernen Wirtschaftsförderbank
Seit ihrer Gründung als Flüchtlingskreditbank im Jahr 1951 hat die LfA bis heute die wirtschaftliche Entwicklung Bayerns entscheidend mitgeprägt. Als älteste Förderbank ebnet die LfA Gründern den Weg in die Selbstständigkeit, unterstützt zukunftsweisende Investitionsvorhaben und steht bayerischen Unternehmen auch in schwierigen Situationen tatkräftig zur Seite.
Neuordnung und Aufstieg nach dem Krieg
Nach dem Krieg muss Bayerns Wirtschaft wieder in Gang gebracht und die Integration von über 1,9 Millionen Flüchtlingen bewältigt werden. Vor diesem Hintergrund wird am 07.12.1950 durch ein eigenes Gesetz die Landesanstalt für Aufbaufinanzierung (LfA) gegründet, die im Mai 1951 ihre Geschäftstätigkeit aufnimmt. Die LfA fördert anfangs zahlreiche kleine Gewerbebetriebe, bald auch mittelständische und große Unternehmen. Breit angelegte Fördermaßnahmen und die Unterstützung angeschlagener Unternehmen tragen erheblich zum »Wirtschaftswunder« in Bayern bei.
Wirtschaftsförderung in den Rezessions- und Krisenjahren
Konjunkturelle Krisen und strukturelle Umbrüche kennzeichnen die wirtschaftliche Entwicklung in der Phase der »langen 70er Jahre«. Charakteristisch für diese Periode ist die Ölkrise 1973, in deren Verlauf sich der Preis für Energie schlagartig mehr als verdoppelt. 1970 wird mit einem neuen LfA-Gesetz dem gewandelten Tätigkeitsschwerpunkt der LfA Rechnung getragen: Ihr Engagement konzentriert sich zunehmend auf die regionale Wirtschaftsförderung. Vor allem durch den Einsatz des Mittelstandskreditprogramms trägt die Bank während der großen Krisen maßgeblich zur Bewältigung von Konjunktureinbrüchen und Strukturkrisen in Bayern bei.
Umbruch der europäischen Wirtschaftsregionen und Globalisierung
Bedingt durch die rasch voranschreitende Globalisierung, die Öffnung der osteuropäischen Märkte und die Wiedervereinigung Deutschlands ergeben sich für die bayerische Wirtschaft neue Chancen, aber auch strukturelle Probleme. Mit der Ansiedlung bayerischer Unternehmen in den neuen Bundesländern setzt sich die LfA für die Förderung einer leistungsfähigen Wirtschaftsstruktur ein. In den 90-er Jahren erfährt die Gründungsförderung in Bayern durch die Bereitstellung von Risikokapital einen massiven Schub. Das Bayerische Mittelstandskreditprogramm entwickelt sich zu einem besonderen Markenzeichen der LfA.
Die LfA heute
Nach über 70 Jahren Geschäftstätigkeit ist das Geschäftsvolumen der LfA, die seit 1997 unter dem neuen Namen LfA Förderbank Bayern firmiert, deutlich gewachsen. Im Jahr 2023 beträgt die Bilanzsumme 25,049 Mrd. Euro bei einer gleichzeitig verstärkten bilanziellen Eigenkapitalbasis in Höhe von rund 1,1 Mrd. Euro. Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel in Form des Kernkapitals (einschl. dem Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB) belaufen sich auf mittlerweile über 1,835 Mrd. Euro. Entsprechend stark fällt die Fördertätigkeit der LfA weiter aus. Im Jahr 2023 wurden Darlehen in Höhe von rund 2,3 Milliarden Euro zugesagt. Staatliche Mittel für zinsverbilligte Programmdarlehen fließen jedoch immer spärlicher. Der Großteil der Kredite wird inzwischen von der LfA selbst finanziert. Die Mittel beschafft sie sich am Geld- und Kapitalmarkt zu marktüblichen Konditionen durch Anleiheemissionen und programmbezogen über die KfW Bankengruppe.
Unverändert steht die Mittelstandsförderung im Fokus der LfA-Tätigkeit. Speziell im klassischen Firmenkreditgeschäft für den Mittelstand wächst die Bedeutung der LfA, denn vergleichsweise hohe Risiken und geringe Renditen veranlassen teilweise die Geschäftsbanken, sich aus diesem Segment mehr und mehr zurückzuziehen. Das Beratungsangebot der LfA wird entscheidend erweitert. Schwerpunkte bilden dabei die Themen Existenzgründung und Innovation, die 1995 eingerichtete „Individualberatung” (früher Task Force) für Unternehmen in schwierigen Situationen sowie die Förderberatung.