Lagerhalle für Stahl
Unternehmen

Ein wahrer Wachstumsschub

„Beim Schub” in Viechtach sind Kunden seit 215 Jahren bestens beraten. Als Eisenwarengeschäft gestartet, hat das Handelsunternehmen für Stahl und Handwerksbedarf heute vier Standorte in Ostbayern – und mit Albert Schub eine Geschäftsführung auf der Erfolgsspur
TEXT Marlene Irausek

Schon als Bub sitzt Albert Schub gerne auf der Werkbank: Im Betrieb seiner Eltern wächst er zwischen Bohrmaschinen und Schrauben auf: „Ich bin mit dem Unternehmen groß geworden und hätte mir nicht vorstellen können, etwas anderes zu machen”, erzählt der Inhaber und Geschäftsführer der Schub GmbH & Co. KG in Viechtach. 1809 von seinem Urururgroßvater Fidel Schub gegründet, führt Albert es in sechster Generation fort. Der Einzelhandelskaufmann und Handelsfachwirt steigt 1995 ins Unternehmen ein und ist seit 2001 in der Geschäftsführung: „Als ich ins Unternehmen kam, hatten wir elf Mitarbeiter an einem Standort. Mittlerweile sind es vier Standorte und gut 100 Mitarbeiter.”

Die Schub GmbH & Co. KG ist ein umfangreiches Warenhaus für die Industrie. Es gibt alles, was man am Bau an Werkzeugen und Maschinen braucht. Auch Großgeräte und Verbrauchsmaterial wie Stahl und Tiefbauartikel. Die Tochterfirma FS IT bietet außerdem Alarmanlagen, Überwachungstechnik und „Car Wrapping” – Werbung mit Printfolientechnik – an. Zusammen mit einem Partner hat Schub darüber hinaus noch eine Firma in Langenbach, die Tore und Türen vertreibt. Die Umtriebigkeit liegt in der Familie: Alberts Großväter hatten sogar mal eine Bank, die aber verkauft wurde, als der bankaffine der drei Brüder 1965 nach Amerika auswanderte. 

Eine Stärke des langjährigen Handelsunternehmens? Dass man regional stark verwurzelt ist und dort fast alles bekommt, was man braucht. „Egal ob privat, Handwerk oder Industrie, wir können eigentlich fast alles besorgen”, so Schub. Mit zwei namhaften Herstellern hat der Betrieb zwei große Partner im Werkzeugbereich. Auch wenn die Marken im Internet erhältlich sind – so fachkundige Beratung wie bei Schub bekommt man online nicht. Und: Die Garantie ist ein Jahr länger, wenn die Geräte über den stationären Handel gekauft werden – statt zwei gibt es drei Jahre. Ein weiterer Pluspunkt: „Als Service-Partner eines der beiden Hersteller können wir auch Garantiereparaturen im Haus durchführen. Das ist ein Argument für die Kunden, die das Gerät sonst einschicken müssten.“ 

Albert Schub, Inhaber und Geschäftsführer der Schub GmbH & Co. KG

Mit seinen Ideen bringt Albert Schub frischen Wind

ins Unternehmen – ein starkes Team hilft ihm dabei

Ursprünglich gab es in Viechtach mal zwei Standorte: den alteingesessenen am Stadtplatz und einen etwas außerhalb. 2001 wurde Letzterer um eine Halle erweitert, komplett umgebaut. Auch der Stadtladen zog an den größeren Standort. Die Geschäfte laufen gut, als 2010 ein Kollege auf Schub zukommt und ihn fragt, ob er seine Firma Grüneissl in Cham übernehmen möchte. 

Lasergerät, mit dessen gebündelter Strahlung präzise geschweißt werden kann

Punktgenau: Mit dem Laser kann mithilfe der

gebündelten Strahlung präzise geschweißt werden

„Das konnte ich mir gut vorstellen, denn der Betrieb ist ähnlich aufgebaut wie wir”, erzählt Schub. Drei Jahre später tritt erneut ein Unternehmer an Schub heran: ob er Interesse an seiner Firma in Nittenau hätte. „Wir haben auch dort eine Filiale aufgemacht und die Mitarbeiter übernommen.“ 2022 wiederholt sich die gleiche Geschichte in Schwandorf, wo Schub 2023 weitermacht.

Jede der vier Niederlassungen ist auf einen Bereich spezialisiert. In Viechtach, Cham und Schwandorf liegt der Fokus auf dem Warenverkauf. In Nittenau sitzt die Service-Werkstatt für Reparaturen. „Außerdem haben wir dort unser Schweißtechnik-Kompetenzzentrum eingerichtet”, berichtet Schub. Mit dem Innovationskredit 4.0 der LfA konnte dort der Bau einer eigenen Laser-Schweißzelle finanziert werden.

Die Vorteile dieser neuen Technik, bei der mit einem Laserstrahl geschweißt wird? Man kann schneller arbeiten und das Material verwindet, also verzieht, sich nicht. Somit gibt es weniger Nacharbeiten. Weil die Arbeit mit dem Laserstrahl jedoch gefährlich ist, braucht es eine eigene Zelle, um bestmöglich geschützt zu sein. Diese isoliert das Laserschweißen, zusätzlich trägt man eine Schutzausrüstung. Den Laser nutzt Schub für eigene Reparaturen, aber auch Kunden können mit ihren Werkstücken nach Nittenau kommen und die Teile damit bearbeiten. 

Wem die Arbeit zusagt, der kann das Laser-Schweißgerät über das Warenhaus, das bayernweit zurzeit der größte Händler dafür ist, kaufen. Über einen Laserhersteller und dessen Importeur baut Schub den Vertrieb in der Region auf.

Am Markt muss man flexibel bleiben: „Ob Trends oder Krisen, es gibt immer etwas, das uns in Bewegung hält.“ Schub und sein Team sind gut darin, schnell zu reagieren. „Ich habe einfach eine super Mannschaft, auf die ich stolz bin.” Sein Ziel ist und bleibt, kontinuierlich zu wachsen sowie sich in manchen Bereichen noch zu spezialisieren. „In Cham bauen wir jetzt ein Anwendungszentrum für große Holzbearbeitungsmaschinen.” Und noch etwas hofft der 49-Jährige: dass es auch eine siebte Generation geben wird, die weitermacht.

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