Wabenverpackung von Nextpack
Projekte

Echt gut verpackt

Die Gründer sind älter als 50, aber äußerst jung im Kopf: Die ungewöhnliche Geschichte der Verpackungsfirma Nextpack aus Plattling
TEXT Stefan Ruzas

Mit Werkhallen, Lkw-Transporten und Verpackungen haben Michael Gulde, Stefan Fiedler und Karl Fuchs nun wirklich nichts zu tun. Die drei sind eigentlich SAP-Experten und Geschäftsführer des Softwarehauses T.CON. Ihr Hauptsitz ist Plattling, aber sie haben mit ihren rund 250 Mitarbeitern auch Standorte in Städten wie Berlin oder Hamburg.

Bei einem Glas Wein ging es mit einem Bekannten, der schon mehr als 30 Jahre in der Verpackungsindustrie arbeitet, darum, wie viel Freude doch handfeste Arbeit macht. Das wäre schon noch mal was!

Eher nebenbei erzählte der Bekannte von einem Material namens Wabenpappe, einer neuen Generation von Transportverpackungen. Leicht, stabil, umweltfreundlich und recycelbar, einfach zu verarbeiten. Das Erstaunliche: Es gab damals keinen einzigen Anbieter in Bayern. Eine Marktlücke also.

Nextpack Verpackung

Neue Generation von Transportverpackungen:

Leicht, stabil, umweltfreundlich und recycelbar

Gemeinsam begannen sie, zu tüfteln und zu rechnen, eher so aus Spaß. Start-up-Gefühle mit über 50. Und überhaupt: Die alte Coca-Cola-Halle in Fischerdorf stand doch seit dem Donau-Hochwasser 2013 leer. Aus Spaß wurde schnell Ernst: ein Businessplan, der auch fast vier Jahre später immer noch ganz genau passt. Ein Antrag bei der Sparkasse für eine Förderung durch die LfA.

Seit dem 12. Oktober 2015 steht im Handelsregister Deggendorf eine gewisse Nextpack AG, die dann auch gleich im Dezember 2015 mit der handfesten Arbeit in der Werkhalle begann. Plotten, stanzen, kleben, lagern, all so was.

Lubomir Kroupa, auch er ein Verpackungs- und Logistikprofi, leitet seit Anfang 2019 das operative Geschäft von Nextpack in Fischerdorf und dem zweiten Werk in Aholming.

Auf insgesamt rund 5.000 Quadratmetern entstehen maßgeschneiderte Formen aus Wabenpappe für Seitenteile von Autos, Roboterarme, Scanner, Batterien, Maschinenbauteile und vieles mehr. Zu den Kunden zählen, in Kooperation mit dem Vertriebspartner Antalis, von Anfang an auch bedeutende Automobilhersteller.

Die Idee sei, so Kroupa, „um das Produkt eine Verpackung zu bauen, die im besten Fall als Set flach angeliefert wird und im Einsatz absolut sicheren Schutz und reibungslose Logistik bietet“. Ohne sperriges Holz, ohne unnötige Mengen an Schaum oder Styropor.

Mittlerweile werden Hunderttausende Quadratmeter verarbeitet, der Jahresumsatz von zwei Millionen Euro soll sich in Kürze vervierfachen. „Manche Kunden hatten früher 60 verschiedene Holzkisten, aus Wabenpappe sind es nur 15 mit acht Grundmaßen“, so Kroupa. Das Gewicht der Verpackungen habe sich um zirka 50 Prozent reduziert, das Volumen um mindestens 30 Prozent.

Mal abgesehen davon, dass weniger Personen mit anpacken müssen und die transportierenden Lkws weniger Sprit verbrauchen. Das Faszinierende an der Funktion der Wabenpappe, aus der übrigens auch Türen gemacht werden, ist: Auf einen Quadratzentimeter können bis zu fünf Kilogramm Kraft wirken.

Wie solch ein schneller Erfolg in einem derart komplexen Gewerbe gelingt? Kroupa weiß es: „Bei uns macht’s die Erfahrung. Technisches Know-how und gute Kontakte, verbunden mit einer profunden Kenntnis der Bedürfnisse unserer Kunden. Und das macht uns so schnell keiner nach.“

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