Sabine Linz und Olga Dick von Amoonic
Unternehmen

Auf den Schmuck
gekommen

Sabine Linz und Olga Dick lieben Schmuck – vor allem wenn er verschenkt wird. Diesen besonderen Moment mitzugestalten und die Möglichkeit zu bieten, ein einzigartiges Präsent zu kreieren, begeistert die Gründerinnen von Amoonìc jeden Tag aufs Neue.

Schreibtische und Stühle im nordischen Stil, gemütliche Sitzecken, moderne Hochtische und sogar eine Schaukel, um sich selbst und die Seele baumeln zu lassen: In der loftartigen Halle in der Herderstraße 5-9 in Nürnberg scheint es ein Leichtes, Ideen für neue Schmuckkreationen zu finden. Umgesetzt werden diese in der angeschlossenen Goldschmiede, dem Herzstück des Amoonìc Büros. Und zwar nach den Wünschen der Kunden, die die Ringe, Halsketten und Ohrringe online so gestalten können, wie sie es sich wünschen. Im Februar sind Sabine Linz und Olga Dick mit ihrem Team in die neuen Räumlichkeiten gezogen und genießen den kreativen Raum und die ruhige Lage. „Nach sieben Jahren war es nun einfach Zeit für etwas Neues und Größeres” berichtet Linz, die im Oktober 2011 zusammen mit drei Geschäftspartnern Amoonìc gründete.

Amoonic-Gründerin Sabine Linz

Ganz wichtig für die Zukunft ist

on- und offline mehr zu verbinden und neben dem Online-Geschäft auch persönlichen Service zu bieten, so Sabine Linz, eine der beiden Gründerinnen des Online-Juweliers

Begonnen hatte die Geschichte aber eigentlich schon viel früher. Drei Jahre zuvor lernte Sabine Linz ihre Geschäftspartnerin Olga Dick bei einem Marketing-Seminar von Siemens kennen. Die zwei Betriebswirtinnen merkten bald, dass sie einen gemeinsamen Traum haben: ein eigenes Unternehmen. Schnell fassten sie den Entschluss, ihn zusammen in die Tat umzusetzen. Die Idee, um was für ein Unternehmen es sich dabei handeln soll, musste allerdings erst noch gefunden werden. Zu diesem Zeitpunkt war nur eines klar: E-Commerce und ein individualisierbares Produkt sollten ein Teil davon sein.

„Wir setzten uns hin und überlegten, welche Themen uns genug fesseln, um viel Zeit und Herzblut zu investieren”, erinnert sich Linz. „Mit einer Excel-Liste und einem Punktesystem analysierten wir alle Einfälle. Neben Interessen, Marktpotential und Investitionskosten bewerteten wir auch die nötigen Gründerkompetenzen”. Sieger der Recherche war die Idee eines Online-Juweliers für hochwertigen Echtschmuck, mit der Möglichkeit, die Schmuckstücke gemäß der eigenen Wünsche anzupassen.

Amoonìc, eine Wortschöpfung aus „amore” und „unique”, war geboren. „Wir haben kontinuierlich geprüft, ob die Idee Bestand hat und an Attraktivität gewinnt” berichtet Linz. Um ihr Konzept gewinnbringend umsetzen zu können, brauchen die Gründerinnen einen zukunftsorientierten Goldschmied an ihrer Seite. Gefunden haben sie diesen in Andreas Schiffmann. Der Nürnberger ist sofort begeistert von dem Vorschlag, sein traditionelles Handwerk ins Zeitalter der Digitalisierung zu führen.

Es ist wohl Schicksal, dass die Gründerinnen beim „Start-up Weekend” in Nürnberg Michael Niqué begegneten. Der IT-Spezialist ergänzt das Trio perfekt. Als das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Linz und Dick noch das EXIST Gründerstipendium zusicherte, starteten sie in die langersehnte Selbstständigkeit. Auch die LfA war von der fortschrittlichen Geschäftsidee angetan und unterstützte das Quartett mit dem Universalkredit Innovativ.

Die Ringe, Halsketten und Ohrringe können nach Belieben in Rotgold, Roségold, Gelbgold, Weißgold, Silber oder Platin und mit verschiedenen Edelsteinen gestaltet werden. Über die Plattform geht die Bestellung automatisch an den Goldschmiedemeister, der sich um die Anfertigung kümmert. Ungefähr drei Wochen müssen Käufer auf ihr Schmuckstück warten. Die Bestseller vertreibt Amoonìc neben der eigenen Webseite auch auf anderen Vertriebskanälen wie Amazon.

Mit ihrer Idee haben Linz und Dick den Puls der Zeit getroffen. Aus dem E-Commerce-Start-up entwickelte sich ein stabiles Unternehmen, das 2017 in der Kategorie „Aufsteiger“ zu den Finalisten des Deutschen Gründerpreises zählte. Auf den Lorbeeren ruht sich hier aber keiner aus. Kunden sollen künftig die Möglichkeit haben, sich Inspirationen und Beratung vor Ort zu holen. „Ganz wichtig für die Zukunft ist, on- und offline mehr zu verbinden und neben dem Online-Geschäft auch persönlichen Service zu bieten. Dafür wollen wir auch die neue Location nutzen und Ausstellungen, Veranstaltungen sowie Vorträge ausrichten” fasst Linz zusammen. Schmuck hat es immer gegeben und wird es immer geben, ist sie sich sicher. Die Goldschmiede müssen nur bereit sein, den Schritt in das digitale Zeitalter zu wagen.

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