Kunstkalender 2024 – Kalenderblatt Juli
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Doch halt, irgendetwas stimmt nicht! Die verschlossene Tür dieses Kiosks ist seltsam, ihre schmale Form und die eigenartigen Griffe wirken befremdlich und wenig einladend. Und ein Ausgabefenster ist gar nicht vorhanden. Erst nach und nach dämmert einem, dass auch die Umgebung, in der die „Eisdiele“ ihre Köstlichkeiten anzubieten scheint, irgendwie unpassend ist. Der kleine Bau ist von Gras und Gestrüpp umwuchert, ein klar markierter Weg dorthin fehlt. Was hier zu sehen ist, ist eindeutig nicht das, was es zu sein scheint: Die Eisdiele ist eine Täuschung, ist lediglich Attrappe. Jetzt fällt auch der dicke Strommast an der Seite ins Auge. Na klar, hier wurde ein Elektrohäuschen in einen Kiosk verwandelt. Wie konnte es zu dieser Verwechslung kommen? Haben bestimmte Farbkombinationen ausgereicht, um unsere Augen zu täuschen, sommerliche Assoziationen wachzurufen, Gelüste anzutriggern und unser Gehirn in die Irre zu führen?
Zweifellos ist Jana Mitnachts kleine „Eisdiele“ ein intelligentes Spiel mit der Verführbarkeit menschlicher Wahrnehmung. Als Intervention greift sie aber auch den Diskurs um die Rolle der Kunst im öffentlichen Außenraum auf und formuliert einen ernst zu nehmenden Vorschlag zur kreativen Gestaltung vernachlässigter Orte.
Text: Prof. Dr. Bernhart Schwenk