Kunstkalender 2022 – Kalenderblatt März
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Das Gemälde von Valentina Eppich ist tatsächlich wesentlich kleiner als hier abgebildet. Gerade einmal so groß wie eine Postkarte ist die Tafel, auf deren Aluminiumoberfläche die Acrylfarben haften. Deutlich ist zu sehen, dass diese Farben eine körperliche Substanz besitzen, dass sie von der Künstlerin in einem physischen Akt aufgetragen wurden. Mit diesem Duktus, dem individuellen Pinselstrich verbunden, ist die Einmaligkeit der künstlerischen Setzung ebenso wie ihre Künstlichkeit. Nicht das Abbilden von etwas „Natürlichem“ ist der Ausgangspunkt dieser Malerei, sondern die eigene Inszenierung in einem Motiv. Betrachten wir es, dann fällt auch hier diese Künstlichkeit auf. Es handelt sich weder um das Porträt einer Person noch um die Darstellung einer Geschichte. Der abgebildete Pullunder über dem weißen Hemd, die als blauer Farbtupfen markierte Uhr am Handgelenk sind letztlich „Platzanweiser“ für Farbe und Form. Das Motiv entstammt dabei einem ebenfalls „künstlichen“ Milieu. Vorlage sind Abbildungen aus der Modewelt, fotografische oder filmische Inszenierungen, aus denen Valentina Eppich schöpft.
In der Auseinandersetzung mit der Vorlage kommen weitere formale Elemente zum Einsatz. Das Muster des Pullunders wird malerisch in ein Spannungsverhältnis zwischen Fläche und Volumen, freier malerischer Geste und vorgegebenem Raster gesetzt. Der schwarze Hintergrund hebt den Ausschnitt der Figur hervor und entzieht ihm zugleich den Raum. Schließlich verweisen die vielen scheinbaren „Webfehler“ die geschobenen oder gezogenen Farbverläufe in den Flächen und Konturen auf das bereits Genannte: das Bild sucht nicht die Illusion. Es lässt das Künstliche sinnlich erleben, ist dabei eindeutig und auf das Malerische fokussiert.
Text: Jochen Meister
Die Künstlerin
