Das Bild zeigt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Häusler Frischeservice
Unternehmen

Der Weg ist
ein Ziel

Das Familienunternehmen Häusler Frischeservice entwickelte sich vom reinen Obst- und Gemüseladen zu einem führenden Großhandel für frische Lebensmittel im Allgäu
TEXT Alissa Selge

Früh am Morgen, wenn das Allgäu noch schläft und draußen alles dunkel ist, steigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Häusler Frischeservice in ihre Lkws. Die kalte, klare Luft weht durch die geöffneten Fenster, während auf den Ladeflächen Obst, Gemüse, Molkereiprodukte, Feinkost und Fleisch gestapelt sind. Geliefert wird alles – von regionalen Spezialitäten bis zu exotischen Früchten und Food-Trend-Waren. Florian Pichl kennt die Strecken gut, schon als Kind ist er morgens um drei Uhr im Lkw mitgefahren. „Ich hatte damals schon Diesel im Blut“, sagt er lächelnd. Heute führt er das Unternehmen in fünfter Generation, gemeinsam mit seiner Frau Blanka, Mutter Barbara, Schwester Anna und ihrem Mann Daniel Stiefenhofer, einem ehemaligen Profi-Eishockeyspieler, der als Prokurist im Familienbetrieb tätig ist. 

Firmnsitz von Häusler Frischeservice

Mitten im Grünen:

Das Unternehmen befindet sich seit 1972 in der Blaichacher Straße in Immenstadt nahe der Iller. Nachhaltigkeit wird priorisiert – unter anderem mit einer PV-Anlage

Seit der Gründung 1936 hat sich Häusler Frischeservice von einem kleinen Familienbetrieb zu einem führenden Anbieter frischer Lebensmittel im Allgäu entwickelt. Ein großer Schritt der jüngeren Vergangenheit: 2017 wurde Häusler Lieferpartner der CF Gastro, eines Netzwerks von Logistikplattformen für Systemgastronomen, Care-Betriebe und Hoteliers. Diese Zusammenarbeit führte zu einer Sortimentserweiterung und nahezu zu einer Verdreifachung des Umsatzes. „In Tech-Start-ups mag so ein Wachstum normal sein, aber in unserer Branche sind dafür ganz schön viele Paletten mit Gemüse, Milch- und Fleischwaren nötig und zeitgleich aber auch eine funktionierende Logistik, zuverlässige Landwirte und Mitarbeiter“, erzählt Pichl. Um mit der erhöhten Nachfrage Schritt zu halten, tätigte er erhebliche Investitionen in die Infrastruktur, darunter in eine moderne IT, in neue Fahrzeuge und eine erweiterte Lagerkapazität. Trotz des Erfolgs strebt Häusler Frischeservice aber nicht nach unbegrenztem Wachstum.

Der Fokus liegt weiterhin auf der Weiterentwicklung mit den langjährigen Kunden, betont Stiefenhofer. „Viele Kunden werden bereits seit mehreren Generationen von uns beliefert – wir wachsen gemeinsam –, das macht uns stolz.“ Das Team von Familie Pichl und Stiefenhofer, bestehend aus 55 Vollzeit und 15 Teilzeitkräften, legt großen Wert darauf, die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen und individuelle Lösungen anzubieten. Bestellungen, die bis 22 Uhr abends eingehen, werden bereits am nächsten Morgen geliefert – ein Service, der besonders in der schnelllebigen Gastronomiebranche geschätzt wird. 

Viele Kunden werden seit Generationen von uns beliefert

Außerdem wird jeder Betrieb von demselben Fahrer beliefert und hat damit einen persönlichen Kontakt. „Andere Unternehmen würden hier sparen – wir haben unsere Logistik aber bewusst nie aus der Hand gegeben, denn unsere Fahrer sind die ersten Ansprechpartner unserer Kunden“, erklärt Pichl. 

Neben enger Kundenbindung und starkem Teamgeist ist Nachhaltigkeit ein Kernprinzip des Unternehmens. Verpackungen werden recycelt, unverkaufte Lebensmittel zu Tierfutter oder Biogas verarbeitet. Auch im Bereich der Logistik setzt das Unternehmen auf umweltfreundliche Lösungen:

Die Fahrzeuge werden mit zertifizierten Abfallstoffen betrieben, darunter recyceltes Frittieröl. Außerdem produziert das Unternehmen heute mehr als 75 Prozent seines Strombedarfs selbst – durch eine Photovoltaikanlage und einen Batteriespeicher, finanziert mit dem Energiekredit Regenerativ der LfA. Die Energiekosten sind so planbarer, so Pichl, zum Beispiel im Sommer, wenn die meiste Energie für die Kühlungen benötigt wird. Ein Batteriespeicher bietet hier große Sicherheit. Und perspektivisch könne man mithilfe des Batteriespeichers mehrere E-Trucks laden. Pichl und Stiefenhofer blicken positiv in die Zukunft. Ihr Ziel, Betrieben im Allgäu und am Bodensee ein regionaler Partner für frische und hochwertige Lebensmittel zu sein, geht auf – hoffentlich noch für viele weitere Generationen.

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