Kunstkalender 2025 – Kalenderblatt Mai
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Nach und nach wird das Konzept deutlich, das Béla Juttner in Zusammenarbeit mit der Fotografin Marie Badziong entwickelt hat und das auf die gemeinsame Idee eines einjährigen Striptease zurückgeht. Das Arrangement erweist sich als eine prozessuale Wandinstallation, die sich über die insgesamt achttägige Dauer der Ausstellung permanent veränderte. Sah man am ersten Ausstellungstag zunächst ein einziges Poster an der Wand und acht weitere am Boden, wurde dieses Poster täglich vom Künstler selbst überklebt. Schicht um Schicht wuchs das Bild an der Wand, das erst mit dem Ende der Ausstellung vollständig war. Die Gesamtheit der Poster zeigt einen exzessiven Ankleideprozess – und es ist wahrscheinlich, dass Poster „0“ den unbekleideten Künstler zeigt, umrahmt von den noch ungetragenen Kleidungsstücken. Kleidung ist als Ausdruck von Identität und Individualität zu verstehen, als (Schutz-)Hülle des Ich, das sich je nach Inszenierung der Oberfläche als wandelbar und wandlungsfähig darstellt – ein Leitmotiv im Schaffen des Künstlers. Was konstruiert unser Körpergefühl, prägt unsere Erscheinung, grundiert unser Selbstverständnis im Laufe unseres Lebens? Béla Juttners scheinbar konsumistischer und oberflächlicher Umgang mit der Mode lässt die Theatralität des Lebens spürbar werden und reflektiert auf spielerische Weise die tägliche Kleiderwahl als Erfahrung von Zeit und Vergänglichkeit.
Der Künstler dankt Marie Badziong für ihre Unterstützung sowie seinem Vater Stephan Juttner, der die Fotografien vom Balkon aus aufgenommen hat.
Text: Prof. Dr. Bernhart Schwenk
Der Künstler
