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Kunstkalender 2022 – Kalenderblatt Titelseite

Metadaten

Kategorie
Kunstkalender
Mediatyp
Bilder, Video
Jahr
2022

Technische Daten

  • Julia Walk
  • Titel: Blue Sugar Boi
  • Jahr: 2021
  • Größe (H x B x L): Maße variabel
  • Technik: Digitalfotografie

Blue Sugar Boi

»Der Körper spielt in Julia Walks Arbeiten eine große Rolle und dient oft als Ausgangsmaterial für neue Projekte. Themen wie Körpernormen und Idealbilder werden von der Künstlerin auf spielerische Weise verhandelt. Knallbunt und synthetisch-glossy zieht ihre neue Arbeit Sugar Bois die Blicke auf sich. Ein farbenfrohes Nachdenken über den Male Gaze.«

Poppig bunt und sinnlich aufgeladen zeigt das Titelblatt des 2022er-Kunstkalenders ein Detail aus der Arbeit von Julia Walk, die an der Münchner Kunstakademie und in einer Galerie ihre „Sugar Bois“ inszenierte. In ihrer Beschäftigung mit Körper und Klischee, gesellschaftlichen Rollenmustern und Selbstwahrnehmung wählte sie junge männliche Protagonisten, deren Äußeres durch den Einsatz eines ebenfalls klischeebesetzten Materials ästhetisch „bearbeitet“ wurde: bunten Zuckerguss.

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    Die zähflüssige Masse, durch Lebensmittelfarbe knallig eingefärbt, goss Julia Walk in einer Performance über ihre Modelle. Schultern und Arme, Oberkörper und Beine verwandelten sich in glänzende, sinnliche und hochgradig künstliche Körperpartien, wobei die nackte Haut immer wieder im Kontrast dazu sichtbar blieb. Die bunten „Bois“ wurden fotografiert, die Aufnahmen für Poster verwendet und in verschiedenen Maßstäben und Umgebungen als ausgeschnittene Figuren aufgestellt. Ein Netz an formalen und gedanklichen Bezügen, das die Rolle der jungen Männer aus unterschiedlichen Perspektiven hinterfragt, entfaltete sich. Denn es ist nicht nur ein formaler ästhetischer Akt oder ein lustiges Spiel, wenn aus den Personen durch die süße Glasur „leckere“ Objekte werden. Es kann beispielsweise ein Verstärkungseffekt eintreten, der auf leichte Art und Weise sichtbar macht, wie das „andere Geschlecht“ aufbereitet und präsentiert wird. Die entsprechende objekthafte Aufbereitung zielt damit auch auf die Pin-ups und Bunnys, mit denen der traditionelle männliche Blick verbunden ist. Dabei gehörte der Dialog mit den „Bois“ und ihren Empfindungen bei dieser medialen Zurichtung zu einer der wichtigen Erfahrungen, welche die Künstlerin im Arbeitsprozess machte.

    Text: Jochen Meister

    Die Künstlerin

    Künstlerin Julia Walk
    Julia Walk
    1992

    Geboren in Marktoberdorf
    lebt und studiert in München

    Seit 2013

    Studium der Freien Kunst/Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Peter Kogler

    2019

    Ernennung zur Meisterschülerin bei Professor Peter Kogler

    AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)

    2012

    Zwischenraum, Theatre des Asphodeles, Lyon (Frankreich)

    2014

    doART!, Fábrica do Braço de Prata, Lissabon (Portugal)

    2015

    Handgepäck, Kaffistofa Nemendagalleri, Reykavik (Island)

    2019

    POSITIONS Berlin Art Fair – academy positions, Flughafen Berlin-Tempelhof, Berlin

    2020

    living art munich – a pop-up exhibition, München ille galerie – ille#3, München

    juliawalk.com

    Foto des Kunstwerks © Ava Ella Kalff