Kunstkalender 2022 – Kalenderblatt Dezember
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Stattdessen handelte es sich um ein additives Verfahren, was heißt, dass sich die Form Schritt für Schritt entwickelte. Wie bei einem Nest aus sich aneinanderschmiegenden Waben wuchs ein imposanter Bau ohne Winkel und Kanten. Das Raster der Becherränder verbindet sich mit den organischen Volumina, die sich aus dem Zusammenkleben der konischen Becherwände ergeben. Durch leichtes Verformen bilden sich unterschiedliche Partien, Kugelformen und sanfte Mulden. Dazwischen liegen teils tiefe Einschnitte. An jenen kommt das Licht am stärksten zum Vorschein, das mittels dreier LED-Röhren die Struktur durchleuchtet.
Die Künstlerin hat nichts dagegen, wenn ihr Wandobjekt figurative Assoziationen weckt. Vielmehr jedoch ist es die leichte, schaumige und wolkenartige Abstraktion, die sie interessiert. Sie nutzt Alltagsdinge aufgrund ihrer Formqualitäten, um ein Kunstwerk entstehen zu lassen. Dazu passt es, dass der Styroporbecher in seiner reinen weißen Neutralität auf nicht mehr als auf sich selbst verweist. Der französische Titel, mit „Spinner“ übersetzt, ist ein leichtfüßiger Hinweis auf die fantastische Dimension des scheinbar schwebenden Gebildes. Es hat das Gewicht eines liebenswerten Tagtraums, der mühe- und schwerelos in der Verbindung des Banalen noch nie Gesehenes entstehen lässt. So verwandeln sich die prosaischen Becher in ein poetisch-sinnliches Erlebnis.
Text: Jochen Meister
Die Künstlerin
Foto Kunstwerk: © Pia Stefanie Weigert