Kunstkalender 2019 – Kalenderblatt Juni
Der Werktitel steht für die Serie. Auch auf den anderen Gemälden finden Begegnungen mit Schnittstellen zur Virtuellen Realität (VR) statt. Dominik Theobald beschäftigt sich nicht nur in seiner Malerei mit den künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten von VR. Er erstellt selbst optische Räume, in denen sich Avatare mit gemalten und dann eingescannten Applikationen bewegen. Oder er verknüpft haptische Erlebnisse mit visuellen Folien der Oberflächen der tastbaren Dinge. Diese Arbeiten benötigen als Schnittstelle eine VRBrille, die wiederum auch als Motiv in Gemälden auftaucht. So spiegelt die Malerei den Zustand des Eintretens in die separaten Realitäten. Ob es sich dabei um Fluchtbewegungen aus politischen, sozialen oder ökonomischen Realitäten handelt, ob die Kommunikation eine von Algorithmen gesteuerte PseudoTeilhabe an Ereignissen oder Meinungen ist, bleibt unserer Kritik über lassen. Festgehalten und gestaltet wird die Frage nach Präsenz in ihrer körperlichen und geistigen Verfassung, wofür das Medium der Malerei eine erstaunlich überzeugende Form gibt.
Text: Jochen Meister
Der Künstler
