Kunstkalender 2019 – Kalenderblatt August
Der Baumwollstoff im Hochformat, auf welches das komplexe Motiv gedruckt wurde, erinnert an ein Banner. Alle drei Studien hat Christoph Kipp auf der Jahresausstellung in Nürnberg gezeigt. Sie waren hoch an der Wand angebracht. Aber eigentlich wurde die Kleinserie im Zuge einer Performance eingesetzt, bei einem Modeprojekt. Die Stoffbahnen wären theoretisch als Meterware für das Design von beispielsweise TShirts verwendbar, bei denen dann jedes Kleidungsstück ein Unikat sein könnte. Bei dieser Transformation in ein Modeobjekt würde natürlich das im Titel genannte „Vorstadtdelirium“, das im Zusammentreffen von Qualle, Strichmännchen und Fadengeflecht seinen Ausdruck findet, formal verwandelt. So ist die Präsentation als Banner eine Option, bei der die bildnerische Einheit erhalten bleibt. Zugleich ist sie ein Zwischenstadium, ein erster Schritt, um aus dieser Einheit dann sowohl performativ (wie geschehen), als auch in der Form etwas weiterzuentwickeln, eben eine Studie.
Text: Jochen Meister
Der Künstler
