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Kunstkalender 2018 – Kalenderblatt September

Metadaten

Kategorie
Kunstkalender
Mediatyp
Bilder, Video
Jahr
2018

Technische Daten

  • Daniel Huss
  • super ape
  • 2017
  • 200 cm x 120 cm x 100 cm
  • Skulptur (Stuckmarmor, Glasguss, Holz)

 

super ape

Das freie Kombinieren unterschiedlicher Materialien, Formen und Farben dominiert den Entstehungsprozess der Skulptur von Daniel Huss. Dabei verwendet er Elemente, die ursprünglich für andere bildnerische Projekte vorgesehen waren, und fügt sie zu einem neuen Arrangement zusammen. Der provisorische Charakter weist auf dieses teils spontane, freie Arbeiten hin, welches eher aus dem Bereich der Malerei oder Zeichnung zu kommen scheint. So nennt Huss seine Vorgehensweise auch durchaus "Materialmalerei". Das Resultat ist eindrucksvoll in seiner Stimmigkeit, die sich trotz der sehr unterschiedlichen Charakteristiken der verschiedenen Einzelelemente einstellt. Eine roh gezimmerte Lattenkonstruktion trägt den voluminösen Körper von "super-ape", in den eine grüne, mehrere Zentimeter starke Glasplatte mit unregelmäßiger Kante aufrecht eingesetzt ist. Angeordnet ist das Ganze auf einer bunt marmorierten Bodenplatte, die jedoch nicht die ganze Holzkonstruktion trägt. So stützt sich die schwebende Last seitlich auf einen hölzernen Ausleger und wird zudem von einem Spanngurt arretiert.

Mit den Platten hatte der Künstler zunächst eine andere Arbeit im Sinn. Als sich jedoch ein alternativer Weg auftat, diese Elemente zu verwenden, wechselten sie in den neuen formalen Zusammenhang, die horizontal geplante Glasscheibe, von Daniel Huss selbst geformt, klappte in die Senkrechte, und die Platte aus Stuckmarmor wurde zum Sockelfragment. Aus durchgefärbtem Gips, der auf Draht oder in den weißen Partien auf Rupfengewebe aufgetragen wurde, entstand der Körper, in den die glatte Scheibe eingesetzt wurde. Der Künstler ist zwangsläufig der erste Betrachter und Interpret seines Werkes. Er arbeitet aus seiner Erfahrung heraus und mit Referenz auf frühere Schöpfungen. Der bildhafte Titel, die Bezeichnung als "Superaffe", so die deutsche Übersetzung, entstand durch eine solche Referenz auf ein eigenes Werk mit dem wunderbaren Titel "Gib dem Affen Zucker...". Die Phrase hat einen schrillen, ironischen Ton. Das passt gut zu einem Werk, das sich nicht so leicht durch eine Einordnung in gängige Kategorien der Kunst zähmen lässt, sondern seine Freiheit behauptet im Wechselspiel zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, Skulptur und Malerei.

Text: Jochen Meister

Der Künstler

Daniel Huss
Daniel Huss
1985

Geboren in Dachau, Deutschland, lebt und studiert in München

2008-2011

Ausbildung zum Schnitzer in Berchtesgaden und München

seit 2011

Studium der Freien Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Norbert Prangenberg, Professor Benedikt Wiertz und Professor Markus Karstieß

Ausstellungen (Auswahl):


2012

Hirsch, Akademie der Bildenden Künste München (Gruppenausstellung)

2013

Zeichnung, Akademie der Bildenden Künste München (Gruppenausstellung)

2014

Liebesalarm!, AkademieGalerie, München

2015

„Münchner Freiheit“, Glasmuseum Lette, Coesfeld (Gruppenausstellung)

2015

OUR GUESTS – ONE DAY EXHIBITION, Weltkunstzimmer, Düsseldorf (Gruppenausstellung)

2015

17. Kunstausstellung mit Preisvergabe des Landkreises Fürstenfeldbruck (Gruppenausstellung)

2016

Dunkle Seite/Spekulatives Terrain. Preis im Danner Klassenwettbewerb 2016, Akademie der Bildende Künste München (Gruppenausstellung)

Preise:


2015

Förderpreis, 17. Kunstausstellung des Landkreises Fürstenfeldbruck

2016

Projektförderung zur Jahresausstellung 2016 durch die Alexander Tutsek-Stiftung

2017

Projektförderung zur Jahresausstellung 2017 durch die Alexander Tutsek-Stiftung

www.danielhuss.de
www.instagram.com/_danielhuss