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Kunstkalender 2022 – Kalenderblatt September

Metadaten

Kategorie
Kunstkalender
Mediatyp
Bilder, Video
Jahr
2022

Technische Daten

  • Tamy Plank
  • Titel: Dann bis 11 Uhr möglicherweise
  • Jahr: 2019
  • Größe (H x B x L): 155 cm x 200 cm
  • Technik: Aquarell und Acryl auf Leinwand

Dann bis 11 Uhr möglicherweise

»Abenteuer 120921
Geäderte Blüten über meinen ausgestreckten Beinen,
Die dünne Hüllung hält die Wärme nah.
Wirf deine Stöcke in den See,
Will sie treiben sehen langsam
Bis ans andere Uferweh.

Geradliniger Bruch im Riss,
Schiefliegender Frühlingsschnee.
Grabe noch ein Loch, mein Bester
Und sprich sogleich ein nächstes Wort.
Will mich legen in deine Fallen,
Hier und auch am nächsten Ort.«

Es ist so eine Sache mit dem Festlegen. Wenn eine Verabredung mit dem Zusatz „möglicherweise“ kombiniert wird, bleibt sie unverbindlich. Was aus zeitökonomischer Perspektive ärgerlich sein mag, gibt der Spontaneität und der Intuition einen kräftigen Impuls. Der Titel der großformatigen Malerei von Tamy Plank, vorwiegend mit wässrigen Acrylfarben ausgeführt, weist darauf hin, dass es auch anders kommen könnte, als man glaubt.

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    Die Künstlerin illustriert allerdings keine Geschichte und schon gar nicht ein schiefgelaufenes Date. Auf einer sehr hellen Grundierung lässt Tamy Plank runde Formen in zarten Rottönen entstehen, die einen dunklen Strich regelrecht zu umhüllen scheinen. Drei unterschiedliche Größen sind auszumachen, die sich überlagern und die im Original zwei Meter breite Bildfläche füllen. Dabei bleiben Zwischenräume und entstehen Verdichtungen. Die dunklen Linien, die in einem variierenden unregelmäßigen Farb- und Formverlauf wie Stiele oder Achsen mit der Höhe der Hüllen korrespondieren, scheinen sie zu durchstoßen. Dort verdichtet sich das Rot, es wirkt, als ob Haut perforiert würde.
    Mit der Malerei entstehen neue Schöpfungen. Die sinnliche Wahrnehmung speist sich aus Quellen des Unbewussten. Die sichtbaren Formen, die in unserer Vorstellung zu weichen „Bubbles“ werden, die einen festen Stiel umhüllen, sind in einer malerischen Bewegung erfunden, vervielfältigt und variiert worden. Ausgangspunkt war die Linie, um die sich die zarte Fläche dann wie ein Kokon geformt hat. Diese Objekte sind nicht das Resultat einer Festlegung einer festen Verabredung mit einem formalen oder motivischen Konzept. Sie entspringen einer Art innerer Entdeckungsreise. Ihre Existenz verdanken sie rein der Malerei, und so sollten sie auch betrachtet werden, wie Neuankömmlinge in einer Welt, die sich unseren Sinnen erschließt.

    Text: Jochen Meister

    Die Künstlerin

    Künstlerin Tamy Plank
    Tamy Plank
    1990

    Geboren in Dachau
    lebt und studiert in München

    Bis 2013

    Bachelorstudium der Kunstgeschichte und Sprache/Literatur/Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität München

    Seit 2013

    Studium der Freien Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professorin Jorinde Voigt, Professorin Eva Grubinger, Professorin Pola Sieverding und Professorin Johanna Reich

    2021

    Ernennung zur Meisterschülerin bei Professorin Jorinde Voigt

    AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)

    2015

    Ich hab noch nie eine Ananas gemalt, Kunstverein Wiesbaden

    2017

    First International Print Biennale Yerevan 2017, Yerevan (Armenien)

    2018

    Art Chill, Container of Modern Art, München
    Top Down Bottom Up, mit Anselma Murswiek, Goethe Institut, München
    Buds are Breaking, Bådehavnsgade 42 Kopenhagen (Dänemark)

    2019

    I’ve lost my taste, super+ Centercourt, München
    AKVO Inauguration, Gruppenperformance, Galerie Foe, München
    Gruppenausstellung im Space Nouvelle, Innsbruck (Österreich)

    2020

    Seidenstraße, Kulturstation Gaertnerstifung, München

    2021

    Gehörschutz, @base, München mit Leontine Köhn
    Le Rendez-Vous, Ligne Roset, München

    tamyplank.com

    Foto Kunstwerk: © Tamy Plank